Moin zusammen,
Dietrich Bonhoeffer sagt über Weihnachten:
"Ein Kind, von Menschen geboren; ein Sohn, von Gott gegeben. Das ist das
Geheimnis der Erlösung der Welt. Alles Vergangene und alles Zukünftige
ist hier umschlossen."
Lasst uns Gott danken für dieses Geschenk.
Fröhliche Grüße
Bernd
Montag, 24. Dezember 2018
Sonntag, 25. November 2018
Laodizea - was sagt uns diese Gemeinde heute
Moin zusammen,
das Kirchenjahr nähert sich dem Ende. Bevor es in den Advent geht, steht die Zeit der Buße und Umkehr im Mittelpunkt. In Heckinghausen wird über einige Sendschreiben aus der Offenbarung gepredigt. Heute ging es um Laodizea. Die einzige Gemeinde, der nichts Gutes zugesagt wird.
Oder vielleicht doch? Lest selber.
Fröhliche Grüße
Bernd
das Kirchenjahr nähert sich dem Ende. Bevor es in den Advent geht, steht die Zeit der Buße und Umkehr im Mittelpunkt. In Heckinghausen wird über einige Sendschreiben aus der Offenbarung gepredigt. Heute ging es um Laodizea. Die einzige Gemeinde, der nichts Gutes zugesagt wird.
Oder vielleicht doch? Lest selber.
Fröhliche Grüße
Bernd
Lieber Vater, schenk uns ein Herz für dein Wort und dein
Wort für unser Herz. Amen
Liebe Gemeinde,
Ewigkeitssonntag. Die ELKB (Evangelisch-lutherische Kirche
Bayern) und VELKD (Vereinigte evangelische Kirche in Deutschland) schreiben
dazu: „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen: Die Epistel aus der
Offenbarung sagt es in bildmächtigen Worten. Endlich ist alles Leid, aller
Schmerz, alle Trennung vorbei: Am letzten Sonntag des Kirchenjahres hören wir
vom himmlischen Jerusalem, der ewigen Stadt, die uns als Wohnstatt verheißen
ist.“
Prima, dachte ich. Ein Gottesdienst zum Abschluss des
Kirchenjahres, der uns hinein nimmt in das kommende Reich Gottes; ein
Gottesdienst, der uns den Weg weist aus allen menschlichen Belastungen in
dieser Welt. Keine Vertröstung, sondern echte Vorfreude.
Und dann las ich im Gemeindebrief den Predigttext:
Offenbarung 3, 14-22
14 Und dem Engel der
Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und
wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:
15 Ich kenne deine
Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach dass du kalt oder warm wärest!
16 Weil du aber lau
bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
17 Du sprichst: Ich
bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du
elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
18 Ich rate dir, dass
du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und
weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht
offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.
19 Welche ich lieb
habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!
20 Siehe, ich stehe
vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür
auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er
mit mir.
21 Wer überwindet, dem
will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden
habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.
22 Wer Ohren hat, der
höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Vorbei ist es mit der Vorfreude, mit den Entlastungen und
der Aussicht auf das kommende Reich Gottes.
Stattdessen Anklagen, Vorwürfe und Zurechtweisungen. Ein
düsteres und trauriges Bild wird hier gezeichnet. Zumindest von der Gemeinde in
Laodizea, an die dieses Sendschreiben gerichtet ist.
Aber wir sind ja hier in Heckinghausen. Da ist ja alles gut.
Viele Gottesdienstbesucher, großzügige Kollekten, starkes soziales Engagement.
Viele unterschiedliche Gemeindekreise von der Jugend- und Erwachsenenarbeit,
über Musik, Nadelstudio und Qigong hin zu den Senioren sowie dem
niederschwelligen Cafebetrieb und Diakonieangeboten, werden im Gemeindebrief
ausgewiesen.
Und trotzdem: der Text heute ist nicht Perikope, also nicht
der vorgeschlagene Predigttext für den heutigen Sonntag, sondern für den Buß- und Bettag letzten Mittwoch. Der Text wurde
für heute ausgesucht. Letzten Sonntag gab es schon das Sendschreiben an die Gemeinde in
Smyrna. Ich habe nicht nachgefragt, welchen Grund es gab, diese Texte als Predigtreihe
auszusuchen. Aber ich denke, dass auch uns in Heckinghausen dieser Text etwas
sagen kann.
Dafür habe ich diesmal sieben kurze Anmerkungen mitgebracht.
1. Wer spricht (Vers
14)
14 Und dem Engel der
Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und
wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:
Der, der Amen heißt. Bei Luther meist mit „Wahrlich,
wahrlich ich sage euch“ übersetzt. Also der, der die Wahrheit spricht. Jesus
ist der, der die Wahrheit spricht. Ihm kann man bedingungslos vertrauern und
sich auf seine Aussagen verlassen.
Der, der Zeuge ist. Ein Zeuge ist ein Mensch, der selber
erlebt hat, was geschehen ist, der das ehrlich und ungeschminkt anderen
berichten kann und es dabei so erzählen kann, dass das Gegenüber es
nachvollziehen kann. Wir bezeugen zum Beispiel unseren christlichen Glauben
oder treten als Zeuge vor Gericht auf. Jesus bezeugt Gott vor allen Menschen.
Er ist der Sohn Gottes, hat ihn selbst erlebt. Er hat, wie wir in den
Evangelien lesen, ehrlich und ungeschminkt von Gott erzählt. Und seine Zuhörer
haben ihn verstanden.
Der, der Anfang ist. Zu Beginn des Johannesevangeliums heißt
es: „Im Anfang war das Wort, und das Wort
war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle
Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was
gemacht ist.“ Jesus kennt die Schöpfung von Anbeginn. Er weiß, dass Gott
die Welt geschaffen hat, dass es sehr gut war. Und das erst der Mensch selber
die Schuld in die Welt gebracht hat. Schließlich stirbt er deshalb jämmerlich
am Kreuz.
Jesus selbst ist es, der zur Gemeinde in Laodizea spricht.
Und dessen Worte bis hinein in unsere Gegenwart sprechen. Wir dürfen ihm
vertrauen, er spricht die Wahrheit, er bezeugt Gottes Handeln und unsere
Erlösung.
2. Laues Wasser (Verse
15+16)
15 Ich kenne deine
Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach dass du kalt oder warm wärest!
16 Weil du aber lau
bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
In diesen Versen wird direkt auf eine der Attraktionen
Laodizeas Bezug genommen. In Laodizea oder zumindest in der direkten Umgebung
gab es viele Mineral- und Thermalquellen. Und wer solche Quellen selber einmal
gerochen hat weiß, das das manchmal sehr ekelig riechen und dadurch zu
Brechreiz führen kann. Laodizeas Gemeinde wird wie solch eine Brechreiz verursachende
Quelle angesehen. Weder warm noch kalt, weder ja noch nein.
Laodizea bekennt sich zwar zu Jesus als Herrn der Gemeinde,
aber in ihrem Gemeindeleben kommt das nicht zum Ausdruck. Sie werden als guter
Bestandteil der Stadt und deren kulturellem Leben wahrgenommen, sind auch
diakonisch tätig, aber Verkündigung kommt scheinbar kaum noch vor. Begeisterung
für Jesus wird nicht ausgestrahlt, es handelt sich wohl mehr um
Gleichgültigkeit dem Evangelium gegenüber. Das geht auch aus dem nächsten Vers
hervor.
3. Blinder Stolz (Vers
17)
17 Du sprichst: Ich
bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du
elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
Auch hier wird direkt Bezug auf Laodizea genommen. Die Stadt ist reich geworden durch Kleider
und Augensalbe. Händler und Akademiker werden auch das Bild der Gemeinde
mitgeprägt haben. Und sie sind stolz auf das, was sie wirtschaftlich und
medizinisch geschafft haben. Aber vor Jesus hat all das keinen Bestand. Nicht
das Materielle zählt bei ihm. Es geht allein darum ihm nachzufolgen und anderen
Menschen von seinem Angebot der Liebe zu erzählen. Sie zu begeistern mit der
frohen Botschaft des Evangeliums. Wie es in Matthäus 28 steht: „Darum gehet hin und lehret alle Völker:
Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes20
und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“
4. Jesus Ratschläge
(Verse 18+19)
18 Ich rate dir, dass
du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und
weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht
offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.
19 Welche ich lieb
habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!
Selbst wenn Jesus an der Gemeinde in Laodizea kein gutes
Haar lässt, so lässt er sie doch nicht fallen. Er gibt ihnen Ratschläge mit,
was als allererstes zu ändern ist.
So sollen sie nicht ihren Reichtum in den Vordergrund
stellen. Alle Finanzkraft reicht für ein nachhaltiges Leben nicht aus, wenn es
den Glauben an Jesus nicht gibt. Nicht umsonst heißt es, das Reichtum nicht
glücklich macht, sondern nur beruhigt.
In Römer 11 heißt es „Seid
brennend im Geist. Dient dem Herrn.“ Im Feuer geläutert heißt, viele Unwägbarkeiten
des Lebens erlebt und überstanden zu haben. Mit Gottes Hilfe. Selbst wenn das
manchmal so weh tut, wie die Augensalbe, die damals hergestellt wurde. Und weh
tun wird es.
Auch neue, weiße Kleider sollen angezogen werden. Weiß als
Zeichen des Neubeginns und der Reinheit vor Gott, also dem ablegen und bekennen
aller Schuld. Kleidung kann noch so schön und teuer sein, sie überdeckt an
vielen Stellen nur die geistliche Armut, die in Laodizea herrscht.
Wichtig ist bei den Ratschlägen zu verstehen, dass das lieb haben, wie es Luther übersetzt hat,
im griechischen mit dem Wort philein,
einem Ausdruck tiefster, herzlicher Zuneigung, beschrieben wird. Diese
Zuneigung geht der Zurechtweisung und Züchtigung voran. An vielen Stellen der
Bibel wird uns von solchen Zurechtweisungen berichtet. Eine der bekanntesten
steht in 2. Samuel 12. Nathan hält David die Ermordung Urias vor, den dieser
nur umgebracht hat um dessen Frau zu seiner zu machen. Und als Züchtigung wird
der Tod von Davids Kind ausgesprochen. Trotzdem wird David nicht fallengelassen
von Gott. Eifrig Buße betreibt David, er ändert daran zwar nichts am Tod seines
Sohnes, aber ihm wird ein weiterer Sohn geschenkt. Salomo, den Gott liebte.
5. Jesus klopft (Vers
20)
20 Siehe, ich stehe
vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür
auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er
mit mir.
Auch in diesem Vers wird klar, dass die Gemeinde in Laodizea
nicht aufgegeben ist. Jesus klopft an. Jesus redet. Jesus geht jedem verlorenen
Schaf hinterher. Er ist der gute Hirte. In seinem Haus sind viele Wohnungen.
Unermüdlich bietet Jesus sich an. Aber ob jemand auf sein Angebot eingeht liegt
nicht an ihm, sondern an jedem einzelnen.
Aktiv hören, aktiv die Tür öffnen. Dann kommt Jesus in das
Leben hinein und feiert Abendmahl mit, gestaltet Alltag mit.
Und doch schwebt über allem die Mahnung: wenn ihr nicht
öffnet, dann halte ich mich aus eurem Leben heraus. Dann gibt es aber auch
keine Teilhabe am Reich Gottes. Weder in Ewigkeit, noch jetzt im Alltag.
6. Jesus verspricht
(Vers 21)
21 Wer überwindet, dem
will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden
habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.
Nur ein ganz kleiner Hinweis: Thron hat nichts mit einem
großen, kostbar gepolsterten Holzstuhl aus dem Märchen zu tun. Thron im Orient
war eher wie eine gemütliche Couch gestaltet. Wer überwindet, wer also zu Jesus
Ja sagt, der ist dadurch nicht etwas besseres, etwas überhöhtes geworden. Nein,
wer ja zu Jesus sagt, sitzt mit anderen Jasagern zusammen. Und damit auch
zusammen mit Jesus, der schließlich Ja zu uns gesagt hat.
7. Wir sind gemeint
(Vers 22)
22 Wer Ohren hat, der
höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Zum Abschluss eine Aufforderung. Hier wird klar: diese
Aufforderung gilt uns. Nicht nur der Gemeinde damals in Laodizea, sondern auch
uns als Gemeinde in Heckinghausen. Und darüber hinaus eben nicht nur der
Gemeinde als Gebilde, sondern jedem einzelnen Gemeindeglied. Ob es denn Bernd
oder Birgit, Frank oder Frauke, Stefan oder Stefanie heißt. Jede und jeder
setze hier den eigenen Namen ein.
Jesus Botschaft gilt nicht den anderen, sie gilt immer mir persönlich. So wie er mir Befreiung von Schuld
und Teilhabe an seinem Reich anbietet, so spricht er mich persönlich an. Und
dich und dich und dich.
Keiner kann sich herausreden, er sei nicht gemeint. Sein
Wort gilt für allezeit, sein Wort spricht zu aller Zeit.
Hören wir auf Gottes Wort.
Amen
Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere
Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus unseren Herrn.
Donnerstag, 13. September 2018
Nachwuchssportler des Jahres
Moin zusammen,
diesmal ein Beitrag über einen der begabtesten Nachwuchssportler Bayerns.
Johannes Weinberg ist seit seinem sechsten Lebensjahr sehbehindert. Vor vier Jahren hat er zum Schwimmsport gefunden. Der Para-Schwimmer ist auf dem besten Weg zur WM in Malaysia sowie Olympia in Tokyo. Bei der EM in Dublin gewann er gerade die Bronzemedaille über 100m Brust. Und das im Alter von erst 16 Jahren. Bei seiner ersten EM wurde er außerdem noch Vierter mit der 4x100m Freistil-Staffel und Siebter über 400m Freistil.
Jetzt steht die Wahl zu Bayerns Nachwuchssportler des Jahres an. Jeder darf seine Stimme abgeben. Und es wäre klasse, wenn Johannes aus dieser Wahl als Sieger hervorginge.
Unter https://www.bvs-bayern.com/Sportler-des-Jahres-2017/ könnt ihr bis 03.10.2018 für ihn abstimmen. Etwas nach unten scrollen bitte.
Vielen Dank für eure Stimme
Fröhliche Grüße
Bernd
diesmal ein Beitrag über einen der begabtesten Nachwuchssportler Bayerns.
Johannes Weinberg ist seit seinem sechsten Lebensjahr sehbehindert. Vor vier Jahren hat er zum Schwimmsport gefunden. Der Para-Schwimmer ist auf dem besten Weg zur WM in Malaysia sowie Olympia in Tokyo. Bei der EM in Dublin gewann er gerade die Bronzemedaille über 100m Brust. Und das im Alter von erst 16 Jahren. Bei seiner ersten EM wurde er außerdem noch Vierter mit der 4x100m Freistil-Staffel und Siebter über 400m Freistil.
Jetzt steht die Wahl zu Bayerns Nachwuchssportler des Jahres an. Jeder darf seine Stimme abgeben. Und es wäre klasse, wenn Johannes aus dieser Wahl als Sieger hervorginge.
Unter https://www.bvs-bayern.com/Sportler-des-Jahres-2017/ könnt ihr bis 03.10.2018 für ihn abstimmen. Etwas nach unten scrollen bitte.
Vielen Dank für eure Stimme
Fröhliche Grüße
Bernd
Sonntag, 24. Juni 2018
Wunderschöne Tour zum Rubihorn
Moin zusammen,
eine Wanderung von Reichenbach über den Gaisalptobel, die Richteralpe und dem unteren Gaisalpsee zum Rubihorn.
13,19 km, 1080 Höhenmeter in gemütlichen 10,75 h mit vielen Pausen.
Trittsicherheit, Kondition und etwas alpine Erfahrung ist sinnvoll. Bis kurz vor der Scharte, von der es nach rechts in 15 min zum Gipfel geht, ist der Weg auch für trittsichere Anfänger gut begehbar. Dann folgt eine kurze Kletterpartie mit Drahtseilsicherung. Hinter der Scharte ist die Schlüsselstelle für Menschen, die nicht gerne in die Tiefe sehen.
Das alles ist hier zu sehen: https://youtu.be/KamBXIsXBjY
Fröhliche Grüße
Bernd
eine Wanderung von Reichenbach über den Gaisalptobel, die Richteralpe und dem unteren Gaisalpsee zum Rubihorn.
13,19 km, 1080 Höhenmeter in gemütlichen 10,75 h mit vielen Pausen.
Trittsicherheit, Kondition und etwas alpine Erfahrung ist sinnvoll. Bis kurz vor der Scharte, von der es nach rechts in 15 min zum Gipfel geht, ist der Weg auch für trittsichere Anfänger gut begehbar. Dann folgt eine kurze Kletterpartie mit Drahtseilsicherung. Hinter der Scharte ist die Schlüsselstelle für Menschen, die nicht gerne in die Tiefe sehen.
Das alles ist hier zu sehen: https://youtu.be/KamBXIsXBjY
Fröhliche Grüße
Bernd
Mittwoch, 11. April 2018
Protest hat Erfolg
Moin zusammen,
im November letzten Jahres habe ich an dieser Stelle etwas über die Aktion JA zum Alpenplan geschrieben.
Seit ein paar Tagen ist der Beschluss zum Riedberger Horn und der damit verbunden Skischaukel zwischen Balderschwang und Grasgehren aufgehoben worden. Zumindest für die nächsten zehn Jahre.
Im Kreisboten Sonthofen gibt es folgenden Artikel dazu:
https://www.kreisbote.de/lokales/sonthofen/soeder-verkuendet-ueberraschende-wende-umstrittenen-projekt-9756020.html
Auch der Deutsche Alpenverein berichtet darüber:
https://www.alpenverein.de/der-dav/presse/presse-aktuell/keine-neuerschliessung-am-riedberger-horn_aid_31396.html
Mal schauen, wie sich das Gebiet rings um das Riedberger Horn in den nächsten Jahren entwickeln wird. Ich bin gespannt.
Mit fröhlichen Grüßen
Bernd
im November letzten Jahres habe ich an dieser Stelle etwas über die Aktion JA zum Alpenplan geschrieben.
Seit ein paar Tagen ist der Beschluss zum Riedberger Horn und der damit verbunden Skischaukel zwischen Balderschwang und Grasgehren aufgehoben worden. Zumindest für die nächsten zehn Jahre.
Im Kreisboten Sonthofen gibt es folgenden Artikel dazu:
https://www.kreisbote.de/lokales/sonthofen/soeder-verkuendet-ueberraschende-wende-umstrittenen-projekt-9756020.html
Auch der Deutsche Alpenverein berichtet darüber:
https://www.alpenverein.de/der-dav/presse/presse-aktuell/keine-neuerschliessung-am-riedberger-horn_aid_31396.html
Mal schauen, wie sich das Gebiet rings um das Riedberger Horn in den nächsten Jahren entwickeln wird. Ich bin gespannt.
Mit fröhlichen Grüßen
Bernd
Sonntag, 8. April 2018
Badewannenhochbeet
Moin zusammen,
Upcycling ist derzeit total in. Ein Hochbeet natürlich auch. Warum nicht beides verbinden.
Ich zeige euch den Bau eines Hochbeets aus einer alten Badewanne.
Ihr braucht dazu lediglich...
...eine alte Badewanne mit einem Abflussloch (oder ein paar Löcher in den Boden bohren)
...ein altes Bettlaaken (wahlweise T-Shirts oder ähnliches)
...etwas Maschendraht in Länge und Breite der Badewannne
...ca. 220 l Pflanzerde
...etwas altes Astwerk
...gut dreißig Minuten Zeit
Und schon kann es losgehen.
Viel Vergnügen beim Nachbauen
Fröhliche Grüße
Bernd
Samstag, 31. März 2018
Osterlachen
Moin zusammen,
Ostern ist der Freudentag für mich als Christ. In Lk 6, 21 steht "Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen."
An Ostern weiss ich , dass ich lachen darf und werde. Aus vollem Munde, lauthals, völlig losgelöst. Vor lauter Freude über die Auferstehung Jesus Christus.
Aus diesem Lachen ist vor vielen Jahrhunderten in der katholischen Kirche das Brauchtum des Osterwitzes entstanden. Auch in vielen evangelischen Gemeinden hat sich dieses Brauchtum entwickelt.
Der Deutschlandfunk hat dazu einen guten Artikel in seinem Archiv: Ostern - wenn die Hoffnung zu lachen beginnt.
Passend auch folgender kölsche Osterwitz:
Mitten auf Melaten angekommen verfallen beide in den seeligen Schlaf der Betrunkenen. Als es schon hell wird wacht der Tünnes auf und schaut sich um: Hier ein Grab, dort ein Grab, hunderte Gräber – nichts als Gräber!
Da wird der Schäl wach und fragt: „Tünnes, watt iss loss?!“ „Watt loss iss, kann isch Dir sagen: Auferstehung!, wir zwei sind die Ersten!“
Fröhliche Ostergrüße
Und immer dran denken: Der HERR ist auferstanden! ER ist wahrhaftig auferstanden!
Bernd
Sonntag, 18. März 2018
Mutter Maria und der besonders geliebte Jünger
Moin zusammen,
Passionszeit ist (auch) Leidenszeit. Wo wird das deutlicher als unter dem Kreuz.
Aber Passionszeit ist (auch) Vorbereitungszeit. Jesus selbst bereitet vor. Zum Beispiel das künftige Leben seiner Mutter und des von ihm besonders geliebten Jüngers.
Fröhliche Grüße
Bernd
Passionszeit ist (auch) Leidenszeit. Wo wird das deutlicher als unter dem Kreuz.
Aber Passionszeit ist (auch) Vorbereitungszeit. Jesus selbst bereitet vor. Zum Beispiel das künftige Leben seiner Mutter und des von ihm besonders geliebten Jüngers.
Fröhliche Grüße
Bernd
Lieber Vater, schenk uns ein Herz für dein Wort und dein
Wort für unser Herz. Amen
Liebe Gemeinde,
Sartre soll an seinem Sterbebett verzweifelt „Ich bin
gescheitert“ ausgerufen haben. Brecht wollte wohl mit allen um ihn herum nichts
mehr zu tun haben und rief „Laßt mich in Ruhe!“ Beethoven wiederum hatte wohl
eine Komposition vergessen niederzuschreiben und so wird von ihm berichtet, das
er „Schade, schade, zu spät!“ ausrief. Und dem alten Goethe wird nachgesagt,
das er „Mehr Licht“ haben wollte. Aber vielleicht hat man auch sein hessisch
nicht verstanden und er hat „Mer liecht hier schlecht“ gemurmelt.
All das sind sogenannte famous last words, also berühmte
letzte Worte.
Die letzten Worte von Jesus sind diesen Monat Thema unserer
Predigtreihe. Bisher haben wir dazu Worte aus Lukas 23 gehört. An die Soldaten,
die Jesus kreuzigen und um seine Kleider spielen richtet er die Worte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht,
was sie tun.“ Seinem Mitgekreuzigten verspricht er: „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“
Und im heutigem Text aus Johannes 19, 26+27 sind es seine
Mutter und der Jünger, den er lieb hat, die er anspricht.
Hier in der Neuen
Genfer Übersetzung.
26 Als Jesus seine
Mutter sah und neben ihr den Jünger, den er besonders geliebt hatte, sagte er
zu seiner Mutter: »Liebe Frau, das ist jetzt dein Sohn!«
27 Dann wandte er sich
zu dem Jünger und sagte: »Sieh, das ist jetzt deine Mutter!« Da nahm der Jünger
die Mutter Jesu zu sich und sorgte von da an für sie.
Drei Gedanken dazu.
Mutter Maria
Was muss in Maria vorgehen. Da stirbt ihr Sohn dort am
Kreuz. Natürlich weiß sie, dass es in erster Linie Gottes Sohn ist. Aber sie
hat ihn unter Schmerzen auf die Welt gebracht, hat ihn gestillt, gewickelt,
seine ersten Schritte und Worte begleitet. Kann es für ein Mutter Schlimmeres
geben als ihr eigenes Kind sterben zu sehen?
Sie hat sich dieses Kind nicht ausgesucht, sie wurde
ausgesucht, erwählt. Ungefragt und unvorbereitet.
Sicherlich wusste sie um ihre Aufgabe. Der Engel Gabriel hat
es ihr gesagt. Sie selber hat in ihrem bekanntem Lobgesang Gott zugejubelt „Ja, man wird mich glücklich preisen - jetzt
und in allen kommenden Generationen.“ Lk 2,48. Aber kann dieses Wissen
wirklich den Schmerz lindern, der in diesem Moment in ihr ist?
Der Sohn am Kreuz. Er ist bald tot. Und nicht nur der Sohn,
auch die Verheißungen Gottes scheinen mit einem Mal zu sterben. Aus und vorbei.
Ist es ein Trost, wenn Jesus jetzt zu seiner Mutter sagt: „Liebe Frau, das ist jetzt dein Sohn!“?
Kann es ein Neuanfang für Maria sein? Ein neuer Sohn für sie. Eine neue
Familie. Und damit auch ein neuer Lebensabschnitt. Vielleicht auch ein neuer
Weg voller Gottvertrauen, ein neuer Weg mit neuem Lobgesang. In Apg. 1, 14 wird
schließlich berichtet, „Sie alle [die
Jünger] beteten anhaltend und einmütig miteinander. Auch eine Gruppe von Frauen
war dabei, unter ihnen Maria, die Mutter von Jesus; Jesu Brüder gehörten
ebenfalls dazu.“
Lange Jahre aber gehörte Maria nicht zum engsten Menschenkreis
um Jesus. Sie trafen sich zwar auf der Hochzeit zu Kana in Galiläa, sprechen
dort auch miteinander und Maria war sogar Auslöserin für das erste Wunder,
Wasser in Wein zu verwandeln. Aber sonst hatten sie in der Zeit von Jesus
öffentlichem Wirken nichts miteinander zu schaffen. „Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder, meine Schwester
und meine Mutter.“ Blutsbande
spielen für Jesus keine Rolle.
Maria wird unter dem Kreuz durch Jesus selbst aufgenommen in
die erste Christengemeinde. Zu Jesus, oder besser zu Gott, hat Maria aber schon
vorher gehört. Sie hat ihm vertraut und auch deshalb hat sie Jesus, als Sohn
Gottes, seinen Weg gehen lassen können. Auch wenn es ihr oft schwer gefallen
ist. Kurz nachdem Jesus seine Jünger berufen hat wird uns in Mk 3,21 von der
Reaktion seiner Familie darauf berichtet: „Als
seine Angehörigen das erfuhren, machten sie sich auf, um ihn mit Gewalt
zurückzuholen. Sie waren überzeugt, dass er den Verstand verloren hatte.“
Unverständnis und Zweifel haben die ganzen Jahre über zu ihrer
Lebensgeschichte, zu ihrem Glauben dazu gehört.
Mutter Maria. Die Frau, die Jesus ein Leben lang begleitet
hat. Auf die unterschiedlichste Art und Weise. Eifrig anpackend, still betend,
kopfschüttelnd über manche seiner Taten.
Mutter Maria. Die Frau, die jetzt zum zweiten Mal einen Sohn
per Gottesweisung bekommen hat.
Besonders geliebter
Jünger
Und was geht in dem besonders geliebten Jünger vor? Für ihn
muss doch gerade ebenfalls eine Welt zerbrechen. Da ist er lange Zeit mit Jesus
durch das Land gezogen. Hat mitbekommen und (größtenteils) verstanden, was der
Gottessohn den Menschen zu sagen hat. Er war beteiligt an der berühmten
Bergpredigt. Hat Wunder mit eigenen Augen gesehen. Und jetzt sieht er den
Messias jämmerlich am Kreuz sterben. Das tut weh. Das schmerzt. Alle Hoffnung
mit einem Schlag vernichtet.
Oder vielleicht doch nicht? Hat Jesus nicht selbst gesagt: „Ja, vom Vater gesandt, bin ich in die Welt
gekommen. Und jetzt verlasse ich die Welt wieder und gehe zum Vater zurück.“
(Joh 16, 28)
Und hat er nicht für sie gebetet, ist in der Fürbitte
eingetreten für sie vor Gott: „Für sie
bete ich. Ich bete nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben
hast; denn sie sind dein Eigentum.“ (Joh 17,9).
Mitten in diese Gedanken hört der besonders geliebte Jünger
Jesus zu sich sprechen: „Sieh, das ist
jetzt deine Mutter!“
Deine Mutter. Diese Frau da neben ihm. So lange war Jesus
mit seinen Jüngern seine Familie. Von seiner eigenen hat er sich losgesagt, hat
sie verlassen, weil Jesus wichtiger war. Und jetzt schenkt dieser ihm eine neue
Mutter.
Mit ihr teilt er sich also sein künftiges Leben. Haben die
beiden auch eine gemeinsame Vergangenheit? Können sie sich zusammen erinnern?
An das Leben mit Jesus. Seine Geschichten, seine Berührungen, seine
Charakterzüge. Es wäre doch schön, die Vergangenheit gemeinsam in Erinnerung zu
rufen und daraus für die Gegenwart und Zukunft Kraft und Glaube zu ziehen. Auch
wenn Mutter Maria und der besonders geliebte Jünger unterschiedliche Lebenswege
gegangen sind, so eint sie doch die Erinnerung an Jesus. Die beiden eint der
Glaube.
Und wenn sie Erinnerungen austauschen können, dann können
sie auch gemeinsam den Schmerz tragen, der angesichts des Kreuzes in ihnen
tobt. Miteinander trauern, Leid teilen, sich gegenseitig stützen. Eine
gemeinsame Zukunft steht ihnen offen. Jesus schenkt sie. Und zwar zum genau
richtigen Zeitpunkt. Auch wenn die Jünger über einen längeren Zeitraum hinweg
von Jesus auf genau diesen Moment vorbereitet wurden, Mutter Maria war es
nicht. Aber genau darin können sie sich ergänzen. Lernen, mit der neuen
Situation umzugehen. Gemeinsam und nicht allein.
Interessanterweise soll das im Rahmen der Familie geschehen.
Als Mutter und Sohn. Füreinander sorgen mit den unterschiedlichen Befähigungen.
Auch hier gilt: Familie kann man sich nicht aussuchen. Jesus fügt sie zusammen.
Gottes Familie entsteht.
Besonders geliebter Jünger. Der Mann, der Jesus einen Teil
seines Lebens begleitet hat. Lernbereit, zuhörend, geliebt.
Besonders geliebter Jünger. Der Mann, der jetzt der neue
Sohn der Mutter Maria sein soll.
Du und ich
Was haben diese letzten Worte von Jesus aber jetzt mit uns
zu tun?
Mutter Maria und der besonders geliebte Jünger. Beide suchen
Trost in der schwierigen Situation unter dem Kreuz. Sie drücken ihren Schmerz
auf unterschiedliche Art und Weise aus.
Zwei Menschen, die vermutlich jeweils eine andere Form der
Schmerzbewältigung benötigen. Ginge es Dir und mir anders? Vermutlich nicht.
Wir trauern bestimmt auch auf unterschiedliche Art und Weise. Mal tränenreich,
mal still in sich gekehrt, mal mit lautem Zorn. Und wir sind bestimmt froh,
wenn es dann jemanden gibt, der uns zur Seite steht. Der unsere Art von Trauer
aushalten kann. Das geht meistens dann sehr gut, wenn sich auf den anderen
eingelassen wird. Dieses Einlassen ist Trost. Für den anderen da sein ist
Trost. Deshalb sollten wir uns ermutigen lassen, für den anderen da zu sein.
Wie es auch in unserem Gemeindemotto vorkommt: Für Menschen da sein.
Mutter Maria und der besonders geliebte Jünger. Beide haben
unterschiedliche Erfahrungen mit Jesus gemacht. Sie haben unterschiedliche
Zeitabschnitte ihres Lebens mit ihm verbracht.
Und genauso geht es Dir und mir doch auch. Aus
unterschiedlichen Situationen sind wir zu Gott gekommen. Haben Ja zu ihm
gesagt. Mal im Kindesalter, mal als Jugendlicher, mal im Erwachsenenalter. Wir
gewinnen in unserem persönlichen Glauben durch die Glaubenserfahrung anderer
Gemeindeglieder. Wir gewinnen durch den Austausch dieser Erfahrungen. Deshalb
lasst uns mehr über unsere Glaubens- und Gotteserfahrungen sprechen.
Mutter Maria und der besonders geliebte Jünger. Beide kennen
verschiedene Formen oder besser Entwicklungen von Familienleben.
Auch das ist Dir und mir nicht fremd. Die sogenannte
klassische Form der Familie mit Mutter, Vater, Kind(ern) gibt es kaum noch. An
ihre Stelle sind Patchworkfamilien getreten, Regenbogenfamilien oder welche
Namen es mittlerweile alles dafür gibt. Auch Gemeinde gilt oft als ‚eine große
Familie’. Was aber auf alle diese Formen zutrifft ist, wie schon erwähnt:
Familie kann man sich nicht aussuchen. Entscheidend dabei ist immer, das Du und
ich innerhalb dieses Konstrukts Familie als das anerkannt werden, was wir sind:
von Gott geliebte Kinder.
Mutter Maria und der besonders geliebte Jünger.
26 Als Jesus seine
Mutter sah und neben ihr den Jünger, den er besonders geliebt hatte, sagte er
zu seiner Mutter: »Liebe Frau, das ist jetzt dein Sohn!«
27 Dann wandte er sich
zu dem Jünger und sagte: »Sieh, das ist jetzt deine Mutter!« Da nahm der Jünger
die Mutter Jesu zu sich und sorgte von da an für sie.
Du und ich. Die Menschen, die Gott zu seiner Familie
zusammengefügt hat.
Du und ich. Die Menschen, denen Gottes Worte gelten.
Lassen wir uns von diesen Worten ansprechen. Sorgen wir
füreinander. Seien wir einander Mutter und Sohn im übertragenen Sinn.
Amen
Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere
Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus unseren Herrn.
Sonntag, 28. Januar 2018
Lasst uns auf Regenbogensuche gehen
Moin zusammen,
wir sind eine Gesellschaft, die an alle Menschen höchste Ansprüche stellt, aber, so kommt es mir vor, regelmäßig an diesen scheitert und nicht mehr weiß, wie mit diesem Scheitern umzugehen ist.
Und in der Sintflutgeschichte können wir herausfinden, wie wir damit umgehen können.
Fröhliche Grüße
Bernd
Lieber Vater, schenk uns ein Herz für dein Wort und dein
Wort für unser Herz. Amen
Liebe Gemeinde,
kennt ihr den Mann, von dem es in der Bibel heißt „Der wird uns Erleichterung verschaffen bei
all der harten Arbeit und mühseligen Plackerei auf dem Acker, den Gott
verflucht hat!“ (1. Mo 5, 29). Den Mann, der von seinem Vater ‚Ruhe’
genannte wurde.
Bestimmt ist euch dieser Mann bekannt. Zumindest unter dem
Namen ‚Noah’. Über ihn heißt es: „Noah
war ein rechtschaffener Mensch…Er ging seinen Weg mit Gott und hörte auf ihn.“
(1. Mo 6, 8). Und das in einer Zeit, als „die
übrige Menschheit aber vollkommen verdorben, die Erde erfüllt von Gewalt war.
Wohin Gott auch sah: Überall herrschte Unrecht, denn die Menschen waren alle
vom rechten Weg abgekommen.“ (1. Mo 6, 11f)
Da hat Gott gerade die Welt erschaffen, hat alles als sehr
gut befunden und letztendlich den Menschen geformt. Und zehn Generationen
weiter, wenn wir den Stammbaum von Adam bis Noah zu Grunde legen, „sah [der HERR], dass die Menschen voller
Bosheit waren. Jede Stunde, jeden Tag ihres Lebens hatten sie nur eines im
Sinn: Böses planen, Böses tun. Der HERR war tieftraurig darüber und wünschte,
er hätte die Menschen nie erschaffen.“(1. Mo 6, 5f). Deshalb will er sie
wieder vernichten. Nicht als Strafe, sondern als logische Folge der
Verderbtheit. „Nur Noah fand Gnade beim
HERRN.“ (1. Mo 6, 8).
Es folgt die Geschichte von der Sintflut. Die scheinbar
unmögliche Arche, der Bund mit Noahs Familie, die Tiere, die alle mitdürfen
(übrigens sind es je nach Übersetzung immer ein Paar oder je ein Paar von den
unreinen und je sieben Paar von den reinen Tierarten), die vierzig Tage und
Nächte des Dauerregens, das elende Sterben um die Arche herum.
Und hier setzt unser heutiger Predigttext ein. 1. Mose 8,
1-12. Hier in der
Hoffnung für alle Übersetzung.
Gott denkt an Noah
1 Aber Gott hatte Noah
und die Tiere in der Arche nicht vergessen. Er sorgte dafür, dass ein Wind
aufkam, der das Wasser zurückgehen ließ.
2 Die Quellen in der
Tiefe versiegten, und die Schleusen des Himmels wurden verschlossen, so dass
kein Regen mehr fiel.
3 Nach den
hundertfünfzig Tagen ging das Wasser allmählich zurück,
4 und plötzlich – am
17. Tag des 7. Monats – saß das Schiff auf einem der Berge von Ararat fest.
5 Bis zum 1. Tag des
10. Monats war das Wasser so weit gesunken, dass die Berggipfel sichtbar
wurden.
6 Nach weiteren
vierzig Tagen öffnete Noah das Fenster, das er eingebaut hatte,
7 und ließ einen Raben
hinaus. Der flog so lange ein und aus, bis das Wasser abgeflossen war.
8 Noah ließ eine Taube
fliegen, um zu sehen, ob das Wasser versickert war.
9 Aber die Taube fand
keinen Platz zum Ausruhen, denn die Flut bedeckte noch das ganze Land. Darum
kehrte sie zu Noah zurück. Er streckte seine Hand aus und holte sie wieder ins
Schiff.
10 Dann wartete er
noch weitere sieben Tage und ließ die Taube erneut hinaus.
11 Sie kam gegen Abend
zurück, mit dem frischen Blatt eines Ölbaums im Schnabel. Da wusste Noah, dass
das Wasser fast versickert war.
12 Eine Woche später
ließ er die Taube zum dritten Mal fliegen, und diesmal kehrte sie nicht mehr
zurück.
Und noch einige Tage später fordert Gott Noah auf, jetzt die
Arche zu verlassen, die Tiere freizulassen. "Nie mehr will [GOTT] wegen der Menschen die Erde verfluchen, obwohl sie
von frühester Jugend an voller Bosheit sind.“ (1. Mo 8, 21). Und er
schließt einen Bund mit den Noah und allen Menschen und Tieren „Diesen Bund schließe ich mit euch und allen
Bewohnern der Erde, immer und ewig will ich dazu stehen. Der Regenbogen soll
ein Zeichen für dieses Versprechen sein… diese Zusage gilt für
alle Zeiten“ (1 Mo
9, 12+16).
Was für eine Geschichte. Eine Geschichte, die so wunderbar
erzählt werden kann. Eine Geschichte, die alles bietet, was zu einem guten Buch
oder Film gehört.
Bei Pfr. Johannes Taig habe ich den schönen Begriff von der
„Immergeschichte“ gelesen. Er schreibt „Urgeschichten sind Immergeschichten.
Die Geschichte von der großen Flut begreift jeder, dem das Wasser bis zum Hals
steht. Unser Leben und die ganze Schöpfung sind noch lange nicht zu Hause.
Chaos und Leid sind um uns… Kirche ist keine Sonderwelt.“
Als ich mit der Vorbereitung zur Predigt begann fragte ich
mich, wieso Noah zuerst einen Raben aussendet und danach mehrere Tauben. Haben
die Zeitangaben eine besondere Bedeutung? Und überhaupt, wie passen so viele
Tiere in so eine kleine Arche? Oder soll vielleicht die Neuschöpfung im
Vordergrund stehen?
Antworten darauf gibt es viele.
Heinrich Tischner schreibt zu Rabe und Tauben: „Die Raben
gelten in der Bibel als Beispiel der göttlichen Fürsorge: Obwohl sie nicht
sammeln, ernährt sie der himmlische Vater doch (Lukas 12,24), und sie sind
trotzdem in der Lage, den hungrigen Elia mit Brot und Fleisch zu versorgen (1,
Kön 17.6). Der Rabe gilt wie die Taube in heidnischer Religion als Bote der
Gottheit, könnte also auch hier eine Art Botenfunktion haben. Und schließlich
denken wir daran, dass der Vogel ein uraltes Symbol für den Geist (die Taube
für den heiligen Geist) ist.“
Ob die Zeitangaben von Bedeutung sind, darüber gibt es die
unterschiedlichsten Theorien. Am ehesten ist vielleicht der Abstand zwischen
dem Aussenden von Rabe und Tauben interessant: jeweils eine Woche, also sieben
Tage. „Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet und ruhte von seiner
Arbeit.“ (1. Mo 1, 2). Martin Rösel hat in seiner Bibelkunde des Alten
Testaments festgestellt, dass eine befriedigende Aufschlüsselung der
Chronologie derzeit nicht möglich scheint.
Und ob so viele Tiere überhaupt in die Arche passen? Ist das
wirklich wichtig? Welche Tierarten gab es damals denn? Und ging es um alle
Tierarten oder nur um die zoologischen Grundarten? Um Tierbabies oder
ausgewachsene Tiere? Auch hier sind sich die Gelehrten auf keinen Fall einig.
Mag sich also jeder selber eine Vorstellung mache, wie das in der Arche
gewimmelt hat.
Und die Neuschöpfung?
Alles, bis auf die Archebesatzung, wird von Gott vernichtet, um einen
Neuanfang zu ermöglichen. Immer da, wo Dinge zerbrechen, wo Altgewohntes
zerstört wird beginnt auch etwas Neues. Ob in einer durch Scheidung
auseinandergerissen Familie, ob durch Veränderungen am Arbeitsplatz oder durch einen
neuen Pfarrer in der Gemeinde.
Bestimmt kann jeder hier sich an solch eine Situation
erinnern und weiß um die Schwierigkeiten damit umzugehen.
Ich möchte lieber folgende drei Dinge in den Vordergrund
stellen, die mir an der gesamten Sintflutgeschichte aufgefallen sind:
Noahs Name
Gottes Erinnern
Der Regenbogen
1. Noahs Name
Noah kommt aus dem Hebräischen und kann mit ‚ausruhen,
beruhigen’ übersetzt werden. Die Bedeutung schwankt zwischen ‚beruhige dich
(Gott)’, ‚der Tröstende’ und ‚der Ruhebringende’.
In der ganzen verderbten Welt war er ein rechtschaffener
Mensch, der seinen Weg mit Gott ging.
Ich stelle mir vor, dass er der Ruhepol der Familie gewesen
ist. Genau wie sein Name es verspricht. Inmitten der chaotischen Welt ist er
es, der zusammenhält. Er ist es, der die anderen Familienmitglieder in den Arm
nimmt und tröstet. Noah ist es, der Fürbitte bei Gott hält.
Ist diese Welt Noahs so großartig unterschiedlich zu der
heutigen? Sicher, besonders der Stand der Technik war ein anderer. Manche
Lebensweise erscheint aus heutiger Sicht rauer, brutaler und unbarmherziger.
Die Existenzsorgen damals waren vermutlich weitaus lebensbedrohlicher, als es
heute (zumindest in Heckinghausen) der Fall ist. Und doch gilt immer noch, was
schon in Prediger 3 zum Ausdruck gebracht wird „Was immer sich auch ereignet oder noch ereignen wird – alles ist schon
einmal da gewesen. Gott lässt von neuem geschehen, was in der Vergangenheit
bereits geschah.“ Nur kommt es in einem anderen Gewand.
Viele von uns empfinden die heutige Zeit als schnelllebig. Im
Arbeitsleben wird immer schneller, immer mehr verlangt. Stetige Bereitschaft,
dauerhafte Empfangbarkeit, immerwährende Verfügungbarkeit gelten als
unverzichtbar. Privat ist es wichtig auf allen Social-Media-Kanälen präsent zu
sein und virtuelle Freundschaften zu pflegen. Gesellschaftlich soll ein
Ehrenamt bekleidet und mit Ernst versehen werden, selbst kirchlich wird
erwartet sich mehr persönlich einzubringen. Vom Familiären, von Ehe und
Elternschaft und den hohen Ansprüchen daran mal ganz abgesehen. Wir sind eine
Gesellschaft, die an alle Menschen höchste Ansprüche stellt, aber, so kommt es
mir vor, regelmäßig an diesen scheitert und nicht mehr weiß, wie mit diesem
Scheitern umzugehen ist.
Wie gut wäre es, jemanden wie Noah an unserer Seite zu
haben. Einen, der Ruhe vermittelt in dieser hektischen Welt. Einen der uns
tröstet, wenn wir wieder mal an den Ansprüchen dieser Welt gescheitert sind.
Und vor allem einen, der für uns zu Gott spricht, ihn um Hilfe für unser Leben
bittet. Ein ruhiger Tröster, der unsere Empfindungen vor Gott bringt.
Vielleicht aber dürfen wir uns daran auch ein Vorbild
nehmen. Wo strahlen wir Noahs Ruhe aus, wo trösten wir andere und bringen ihre
Bedürfnisse Gott nahe. Auf Noah sehen heißt, auf uns selber schauen. Von ihm
lernen und für andere da sein. Nicht von oben herab, nicht überheblich, nicht
besserwisserisch. Sondern als Fels in der Brandung des Lebens, als Halt im
stürmischen Alltag, als Anker in Gottes Hafen.
2. Gottes Erinnern
„Aber Gott hatte Noah
und die Tiere in der Arche nicht vergessen.“ Mitten in das stürmische Dunkel des Lebens auf der
Arche fällt dieser Satz. Eine quälend lange Zeit ist Noah mit seiner Familie
und den Tieren auf sich gestellt. Um sich herum nur Tod und Verderben. „Gott löschte das Leben auf der Erde völlig
aus“ (1. Mo 7, 23).
„Aber Gott hatte Noah
und die Tiere in der Arche nicht vergessen.“ Was für eine Zusage. Gott erinnert sich.
Für mich ist das eine herausragende Stelle in der
Sintflutgeschichte. Hier zeigt sich für mich die Einmaligkeit Gottes. Hier
zeigt sich seine dem Menschen zugewandte und barmherzige Liebe. Dann, wenn
alles um mich herum vergeht, wenn ich nicht mehr weiß, wo oben oder unten ist,
wenn mein gesamtes Leben am Boden liegt, dann erinnert sich Gott an mich.
Ach, könnte ich in all meinem Elend, in aller meiner Not mir
immer wieder ins Gedächtnis rufen, das Gott sich meiner erinnert. Wenn mich
Sorgen überfluten, wenn Krankheit oder Tod in mein Leben kommt, wenn meine
Beziehungsfähigkeit auf dem Prüfstand steht und ich nicht weiter weiß, dann
will ich mich selber daran erinnern (oder mindestens daran erinnern lassen),
das Gott sich meiner erinnert. Und so, wie „Er…dafür
[sorgte], dass ein Wind aufkam, der das Wasser zurückgehen ließ.“, so will
ich darauf vertrauen, das sich auch mein Leben wieder beruhigt, das mein
Lebensmeer glatt und ohne nennenswerte Wellen vor mir liegt.
Ich weiß, dass das eine große Herausforderung ist. In meiner
eigenen Begrenztheit erkenne ich gerade dann, wenn ich in einer Krise bin,
nicht die Barmherzigkeit Gottes. Gerade dann bin ich oft am weitesten von ihm
entfernt. Aber ich darf sicher sein, das er es ist, der sich meiner erinnert.
Er ist es, der mich durch die Krisen trägt. Da wo nur eine Spur im Sand meines
Lebens zu sehen ist, da trägt Gott mich. Gottes Erinnern trägt mich.
3. Der Regenbogen
Und als ob das Erinnern Gottes und sein anschließendes Versprechen
einen „Bund schließe ich mit euch…immer
und ewig will ich dazu stehen“ nicht reichen schenkt er uns den Regenbogen
als Zeichen. Der
Regenbogen soll ein Zeichen für dieses Versprechen sein. „Wenn ich Wolken am Himmel aufziehen lasse und der Regenbogen darin
erscheint, dann werde ich an meinen Bund denken, den ich mit Mensch und Tier
geschlossen habe: Nie wieder eine so große Flut! Nie wieder soll alles Leben
auf diese Weise vernichtet werden! Ja«, sagte Gott, »diese Zusage gilt für alle
Zeiten, der Regenbogen ist das Erinnerungszeichen. Wenn er zu sehen ist, werde
ich daran denken.“ (1. Mo 9, 13-17)
Ich denke, dass kaum jemand unter uns sich dem Anblick eines
Regenbogens entziehen kann. Viele zücken vermutlich die Kamera (oder das
Smartphone), um ihn zu fotografieren. Unzählige Bilder werden sich in Fotoalben
finden lassen.
In Liedtexten hat er Einzug gehalten. Wer kennt nicht
‚Somewhere over the rainbow’ aus dem Zauberer von Oz oder Juliane Werdings
‚Kinder des Regenbogens’.
Der Regenbogen beeindruckt. Er weckt in uns eine gefühlvolle
Seite. Lebenslang. Wir können uns dem nicht entziehen. Lasst uns dankbar dafür
sein. Jedes Mal, wenn wir einen Regenbogen sehen dürfen wir uns von Gott an
seine Zusage erinnern lassen. Wir dürfen uns erinnern, dass er uns niemals
loslässt. Gott rührt unser Herz an.
Und das, obwohl wir Menschen uns seit Adams Zeiten nicht
verändert haben. Gott vernichtete mit der Sintflut alle Verderbtheit, so hoffte
er. Mit Noah, dem einzig Rechtschaffenen und seiner ganzen Familie. Und doch
stellt Gott auch hier schließlich fest, dass „sie von frühester Jugend an voller Bosheit sind“ (1. Mo 9, 21).
Auch Noah und seine Nachfahren machen bald da weiter, wo seine Vorfahren
aufgehört haben. Einen weiteren Bund schließt Gott dann in Jeremia 31,31-33: „So spricht der HERR: Es kommt die Zeit, in
der ich mit dem Volk Israel und dem Volk von Juda einen neuen Bund schließe. Er
ist nicht mit dem zu vergleichen, den ich damals mit ihren Vorfahren schloss,
als ich sie bei der Hand nahm und aus Ägypten befreite. Diesen Bund haben sie
gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war! Der neue Bund, den ich dann mit dem
Volk Israel schließe, wird ganz anders aussehen: Ich schreibe mein Gesetz in
ihr Herz, es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen. Ich werde ihr Gott
sein, und sie werden mein Volk sein.“
Wir wissen heute, dass auch dieser Bund nicht dazu führte,
dass alle Menschen sich an Gott halten. Aber wir wissen auch, dass Gott nicht
daran verzweifelt. Er sendet letztlich seinen eigenen Sohn. Lässt ihn
stellvertretend jämmerlich am Kreuz sterben für unser Unvermögen nach Gottes
Vorstellungen zu leben.
Kann es einen größeren Ausdruck von der Liebe Gottes zu uns
Menschen geben?
Lasst uns gezielt auf Regenbogensuche gehen. Als
Hoffnungszeichen in dieser Welt. Als Anker in der Zeit.
Als Heil von Gnad und lauter Güte.
Amen
Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere
Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus unseren Herrn.
Samstag, 13. Januar 2018
Winter im Allgäu
Moin zusammen,
Impressionen von Winterwanderungen rund um Oberstdorf.
Unter anderem geht es zur Gaisalpe, nach Spielmannsau und zum Sonthofer Hof.
Auch Fischen und Obermaiselstein sind dabei.
Genießt einen wunderschönen Abend damit.
Fröhliche Grüße
Bernd
Impressionen von Winterwanderungen rund um Oberstdorf.
Unter anderem geht es zur Gaisalpe, nach Spielmannsau und zum Sonthofer Hof.
Auch Fischen und Obermaiselstein sind dabei.
Genießt einen wunderschönen Abend damit.
Fröhliche Grüße
Bernd
Montag, 1. Januar 2018
Zum Jahresbeginn
Moin zusammen,
"Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst" (Offb 21,6)
In diesem Sinne
Fröhliche Grüße
Bernd
"Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst" (Offb 21,6)
In diesem Sinne
Fröhliche Grüße
Bernd
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