Moin zusammen,
heute geht es zum Hahnenköpfle. Eine Rundtour von Oberstdorf über das Oytal nach Gerstruben.
Morgens
um 7.30 Uhr geht es los.
Übers Trettachtal in den Hohenadl Weg um zum
auf 1004 m gelegenem Oytalhaus zu gelangen.
Etwa 80min brauchen wir.
Durch den Morgennebel ist die Luft noch recht frisch. Angenehmes
Einlaufen also. Und das ist auch gut so, denn kurz hinter dem Oytalhaus
zweigt der Weg sehr steil rechts ab. Man könnte es sich einfacher machen
und den Weg außenherum gehen, aber der ist erstens länger und zweitens
auf Dauer nicht minder steil. 200 Höhenmeter sind zu bewältigen, bis der
'normale' Anstieg erreicht wird. Hohe Tritte, einige glatte Wurzeln
gibt es. Anspruchsvoll, aber nicht gefährlich.
Der normale Weg
geht ebenfalls steil in die Höhe. Und plötzlich hört er auf und geht in
einen kleinen Pfad über, der das kommende Plateau gemütlich überquert
und letztlich an der Unteren Lugenalpe bei 1414 m ankommt. Jetzt im
August ist sie nicht bewirtschaftet, lädt aber dank toller Terasse zum
Verweilen ein. Und da der Akku nach diesem Anstieg aufgeladen werden muß
nehmen wir das Angebot gerne an und nutzen den Hobo für einen frischen
Kaffee. Knapp zwei Stunden haben wir für die 400 Höhenmeter gebraucht.
Lange, aber nicht erledigt.
Mittlerweile ist auch die Sonne
rausgekommen und schlägt erbarmungslos zu. Der Weg zur Oberen Lugenalp
führt größtenteils über sonniges Terrain. Eine gute halbe Stunde dauerte
es an dieser Alpe anzukommen. Und dort findet sich dann eine Alpe, die
ursprünglicher nicht sein könnte. Das Schwein unterm Sonnenschirm, die
Enten unter den Bierbänken, das Huhn scharrt neben der Hauswand.
Einmal
zu Beginn des Sommers kommt der Hubschrauber mit allen wichtigen
Lebensmitteln und vor allem auch dem Material für Zäune usw. Ansonsten
wird alles zu Fuß hinaufgebracht. Sehr empfehlenswert die Lugenalpe.
Übrigens, heute sind wir die ersten dort. Erst kurz nach uns kommen noch
einige weitere Wanderer - allerdings von Gerstruben aufgestiegen.
Auch
die schönste Pause hat ein Ende und weiter geht es zum Übergang nach
Gerstruben. Eine knappe Stunde dauert es und von dort noch 5 min zum
Gipfel des Hahnenköpfles. Die letzten Meter dorthin sind etwas
klettern. Nicht jeder mag das. Aber anspruchsvoll möchte ich es nicht
nennen. Eine tolle Aussicht von dort oben. Nicht nur Richtung Nebelhorn
mit seinem neu entstehendem Gipfelrestaurant, sondern auch die anderen
Täler sind gut sichtbar. Ob Schneck oder Mädlegabel, alles da...
Nach
dem obligatorischen Gipfelbucheintrag geht es zurück zur wartenden Frau
und dann knapp zwei Stunden über matschige Wege hinab nach Gerstruben.
Im dortigen Berggasthof (lecker, aber teuer) eine letzte Rast und es
geht zurück zum Ausgangspunkt.
Insgesamt gut 16 km, 950
Höhenmeter hoch und wieder runter, das alles in gechillten 10 Stunden.
Eine wunderschöne Tour findet sein Ende. Da waren wir nicht das letzte
Mal.
Nachbetrachtung: für die Tour benötigt man eine gute Kondition, stramme Wadenmuskeln für den Anstieg, etwas Klettergefühl für die letzten Meter zum Hahnenköpfle und für den Abstieg dann Gefühl für rutschige Abstiege. Daher nicht unbedingt als nur leichte Tour einzuordnen, sondern eher für Fortgeschrittene.
Fröhliche Grüße
Bernd