Sonntag, 14. August 2016

Übers Oytal zum Hahnenköpfle und über Gerstruben zurück

Moin zusammen,

heute geht es zum Hahnenköpfle. Eine Rundtour von Oberstdorf über das Oytal nach Gerstruben.

Morgens um 7.30 Uhr geht es los. 


Übers Trettachtal in den Hohenadl Weg um zum auf 1004 m gelegenem Oytalhaus zu gelangen.




Etwa 80min brauchen wir. Durch den Morgennebel ist die Luft noch recht frisch. Angenehmes Einlaufen also. Und das ist auch gut so, denn kurz hinter dem Oytalhaus zweigt der Weg sehr steil rechts ab. Man könnte es sich einfacher machen und den Weg außenherum gehen, aber der ist erstens länger und zweitens auf Dauer nicht minder steil. 200 Höhenmeter sind zu bewältigen, bis der 'normale' Anstieg erreicht wird. Hohe Tritte, einige glatte Wurzeln gibt es. Anspruchsvoll, aber nicht gefährlich.



Der normale Weg geht ebenfalls steil in die Höhe. Und plötzlich hört er auf und geht in einen kleinen Pfad über, der das kommende Plateau gemütlich überquert und letztlich an der Unteren Lugenalpe bei 1414 m ankommt. Jetzt im August ist sie nicht bewirtschaftet, lädt aber dank toller Terasse zum Verweilen ein. Und da der Akku nach diesem Anstieg aufgeladen werden muß nehmen wir das Angebot gerne an und nutzen den Hobo für einen frischen Kaffee. Knapp zwei Stunden haben wir für die 400 Höhenmeter gebraucht. Lange, aber nicht erledigt.




Mittlerweile ist auch die Sonne rausgekommen und schlägt erbarmungslos zu. Der Weg zur Oberen Lugenalp führt größtenteils über sonniges Terrain. Eine gute halbe Stunde dauerte es an dieser Alpe anzukommen. Und dort findet sich dann eine Alpe, die ursprünglicher nicht sein könnte. Das Schwein unterm Sonnenschirm, die Enten unter den Bierbänken, das Huhn scharrt neben der Hauswand.





Einmal zu Beginn des Sommers kommt der Hubschrauber mit allen wichtigen Lebensmitteln und vor allem auch dem Material für Zäune usw. Ansonsten wird alles zu Fuß hinaufgebracht. Sehr empfehlenswert die Lugenalpe. Übrigens, heute sind wir die ersten dort. Erst kurz nach uns kommen noch einige weitere Wanderer - allerdings von Gerstruben aufgestiegen.

Auch die schönste Pause hat ein Ende und weiter geht es zum Übergang nach Gerstruben. Eine knappe Stunde dauert es und von dort noch 5 min zum Gipfel des Hahnenköpfles.  Die letzten Meter dorthin sind etwas klettern. Nicht jeder mag das. Aber anspruchsvoll möchte ich es nicht nennen. Eine tolle Aussicht von dort oben. Nicht nur Richtung Nebelhorn mit seinem neu entstehendem Gipfelrestaurant, sondern auch die anderen Täler sind gut sichtbar. Ob Schneck oder Mädlegabel, alles da...




Nach dem obligatorischen Gipfelbucheintrag geht es zurück zur wartenden Frau und dann knapp zwei Stunden über matschige Wege hinab nach Gerstruben. Im dortigen Berggasthof (lecker, aber teuer) eine letzte Rast und es geht zurück zum Ausgangspunkt.






Insgesamt gut 16 km, 950 Höhenmeter hoch und wieder runter, das alles in gechillten 10 Stunden. Eine wunderschöne Tour findet sein Ende. Da waren wir nicht das letzte Mal.

Nachbetrachtung: für die Tour benötigt man eine gute Kondition, stramme Wadenmuskeln für den Anstieg, etwas Klettergefühl für die letzten Meter zum Hahnenköpfle und für den Abstieg dann Gefühl für rutschige Abstiege. Daher nicht unbedingt als nur leichte Tour einzuordnen, sondern eher für Fortgeschrittene.

Fröhliche Grüße
Bernd

Dienstag, 9. August 2016

Dietersbachalp - mehr als eine Alternative

Moin zusammen,

eigentlich sollte es ja am Sonntag zur #Schwarzwasserhütte gehen. Die Kinder wollten dort übernachten und am nächsten Tag zum Walmendinger Horn wandern. Aber auf der Zufahrt zum Auenparkplatz war Schluß: wegen Überfüllung geschlossen, sagte die österreichische Polizei. Und auch die Hütte wäre überlaufen. Also musste schnell eine Alternative ohne Hüttenübernachtung her. Die Wahl fiel auf die Dietersbachalpe. Zurück ins Tal. Parkplatz suchen und losgewandert.


Vom Renksteg geht es am Golfplatz vorbei Richtung #Spielmannsau . Hinter dem Golfplatz rechts ab zum Haseltopf und weiter zu Dietersberg.

Statt der Fahrstraße nach Gerstruben zu folgen wandern wir weiter unterhalb des Riefenkopfs und gehen links ab in den #Hölltobel


Eine Stunde haben wir bis hier in gemächlichem Schritt gebraucht.
Eine knappe Stunde folgen wir dann dem Tobel aufwärts nach Gerstruben. Wundervolle Wasserspiele begleiten uns den Weg über. Immer wieder mal schöne Aussichtspunkte auf den Tobel.





Oberhalb des Tobels noch ein paar Meter auf der Fahrstraße und wir erreichen das Dorf #Gerstruben. Sehr schön anzusehen und an diesem Sonntag ist auch das Jakobs Hüs geöffnet. Ein Museumsbauernhaus mit geschichtlichen Erklärungen. Sehr empfehlenswert.







Von Gerstruben aus dann noch eine knappe Stunde ganz leicht ansteigend und die #Dietersbachalp ist erreicht. 1396 erstmals urkundlich erwähnt hat der Alpplatz bis heute Bestand. Zwar gibt es seit einigen Jahren eine neue Hütte (die alte ist einer Lawine erlegen), aber das  tut der Gemütlichkeit keinen Abbruch. Sehr zu empfehlen ist das selbstgemachte Pestobrot.




Nach ausreichender Stärkung dann wieder zurück nach Gerstruben und über den Rautweg der Abstieg ins Trettachtal. 







Dort treffen wir dann wieder auf den Weg zum Dietersberg und am Golfplatz vorbei geht es zurück zum Ausgangspunkt.

Knapp 18 km ist die Runde lang. ca. 5,5 h sind wir in ruhigem Tempo gewandert. Dazu ausführliche Pausen. Insgesamt ein guter Halbtagesausflug.

Kleiner Hinweis noch: achtet auf die raderdollen Kampfradler - leider gibt es da immer noch einen ganz kleinen Prozentsatz, die auf Wanderer keine Rücksicht nehmen. Aber diese reichen leider aus Wanderer zu Springmäusen zu machen :-(

Fröhliche Grüße
Bernd

Donnerstag, 4. August 2016

Rappenseehütte - eine tolle Tour

Moin zusammen,

nach vier Jahren sind meine Frau und ich mal wieder zur #Rappenseehütte gewandert. Morgens um kurz vor Acht ging es los vom Parkplatz in #Fastenoy . Die Preise dort sind innerhalb der vier Jahre von 2,50 EUR auf 4 EUR angestiegen. Oberstdorf weiss, wer die neue Skiflugschanze mitbezahlt :-(


Naja. Ist halt der Lauf der Dinge. Auf jeden Fall sind wir von dort gestartet.  4 3/4 Stunde sollen es laut Hinweisschild sein. Hinein gehen wir über Anatstein, Birgsau bis #Einödsbach.

 
Dort in den kleinen Tobel hinunter Richtung Rappenalptal.


Bevor wir den Bach queren geht es rechts ab Richtung #Petersalp . Zwei Stunden hat es bis hier gedauert. Eine Kaffeepause mit frischem Kaffee ist angesagt. Der Hobokocher ist einfach genial. 


Nach einer guten halben Stunde geht es weiter. Der gefühlt steilste Anstieg zur Enzianhütte beginnt. Ca. 500 Höhenmeter müssen überwunden werden. Traumhafte Ausblicke lassen die kurzen Pausen zum Genuß werden. 



Um 12.15 Uhr sind wir dann angekommen. Zwar zählt die #Enzianhütte bestimmt nicht zu meinen Lieblingshütten (wer braucht Sauna, Whirlpool, Openairkonzerte, Rucksacktransport undundund), aber nach dem Anstieg ist ein Weizen (natürlich alkoholfrei) dann doch eine willkommene Erfrischung - auch für 4,20 EUR.
 



Auch hier eine halbe Stunde entspannen und weiter geht es den letzten Anstieg zu bewältigen. Sanft schlängelt sich der Weg dahin. Immer unterhalb der Gemswände. Ein Schneefeld ist zu queren, eine kurze Strecke mit Seilversicherung. 



Mit Altschnee sollte man sich ein klein wenig auskennen, die Seilversicherung ist wirklich nur zur Vorsorge. Bei  Regen, Schnee oder sehr nassen Verhältnissen vielleicht. Unterschätzen sollte man den Weg aber nicht. Konzentration und Ausdauer sind hier gefragt. Leichtsinn wird, wie überall in den Bergen, oft schnell bestraft.
Um 14 Uhr erreichen wir dann die #Rappenseehütte



Gut sechs Stunden also incl. Pausen. Da sind wir rein von der Gehzeit her nur knapp über den 4 3/4 Stunden, die in Fastenoy angegeben waren. Respekt. Die Pause hier oben haben wir uns redlich verdient. Eindreiviertel Stunde lassen wir es uns auf der Terasse gutgehen. Lecker Essen und Trinken, nette Menschen, gute Gespräche. Bergsteigerherz, was willst Du mehr.




Da aber auch die schönste Zeit ein Ende nimmt und wir nicht wie die anderen auf der Hütte bleiben steht noch der Rückweg an. Nicht denselben Weg zurück, sondern über den Eselsweg hinab zur Schwarzen Hütte und dann das ganze Rappenalptal durch bis Fastenoy.





Kurz vor 18 Uhr erreichen wir die schwarze Hütte. 





Von dort dann ermüdendes Asphaltlaufen hinaus. Knapp 10km liegen vor uns. Zwei Stunden später sind wir glücklich, aber auch erschöpft wieder am Auto.

Fazit: 12 Stunden, 25 km, 1300 Höhenmeter hoch und auch wieder hinunter. Keine Blasen, etwas Sonnenbrand im Nacken und Muskelschmerzen. 

Jederzeit wieder!

Fröhliche Grüße
Bernd